Die 21. Auflage des großen Börsenspiels Trader 023 startet am 4. September. Auch in diesem Jahr winken attraktive Preise.

Zurück auf Los. Was im Monopoly-Spiel üblich ist, wünschen sich viele Anleger auch für die Börse.

Im richtigen Leben funktioniert das aber nicht. Hat man sich verspekuliert, ist der Einsatz verloren. Der viel zitierte Spruch des Filmbösewichts Gordon Gekko „das Geld ist nicht weg, es hat jetzt nur ein anderer“, ist da ein schwacher Trost.

Auch wenn die Société Générale das Börsenspiel „Trader“ so realitätsnah wie möglich halten will — auf die Möglichkeit, das Depot auf den fiktiven Ausgangswert von 100 000 Euro zurückzusetzen, wird auch 2023 nicht verzichtet. Im Misserfolgsfall können Teilnehmerinnen und Teilnehmer also jederzeit neu starten und sich die Chance auf den Hauptgewinn, einen Jaguar F-PACE R-Dynamic im Wert von 70 000 Euro, erhalten.

Wie wichtig diese Regelung ist, zeigt sich am Beispiel des Vorjahressiegers.

Mario Graß aus dem Ahrtal, der unter dem Spielernamen „Nopogo“ antrat, machte etwa in der Mitte des zweimonatigen Wettbewerbs von dieser Möglichkeit Gebrauch und räumte am Ende trotzdem den Hauptpreis ab. Graß ist mit Sicherheit einer der besonnensten Sieger in der Historie des Börsenspiels. Und einer der erfahrensten, immerhin hat er die Technische Analyse für seine persönliche Anlagestrategie weiterentwickelt und verblüffte mit seinen Aussagen bei der Preisverleihung selbst gestandene Börsenprofis.

Dass sogar ihm zwischenzeitlich ein Missgeschick widerfahren ist, zeigt: Niemand ist chancenlos, gerade weil es eine zweite Chance gibt (und bei Bedarf auch eine dritte, vierte und fünfte). In früheren Jahren hatten sich auch schon mal blutige Anfänger den Traumwagen gesichert. Möglicherweise, weil alle Mitspielerinnen und Mitspieler zwei Depots ins Rennen schicken können. So lassen sich zwei unterschiedliche Strategien ausprobieren — zum Beispiel einmal auf steigende Kurse zu setzen (Fachsprache: „long gehen“) und einmal auf fallende („short gehen“). Der Startschuss zum diesjährigen Wettbewerb fällt am 4. September.

Bereits jetzt können sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Website www.trader-boersenspiel.de registrieren. Neben dem Jaguar gibt es jede Menge weitere Preise zu gewinnen: Am Ende jeder Spielwoche erhält der Mitspieler mit dem höchsten relativen Depotzuwachs den Wochenpreis von je 2222 Euro. Zudem werden unter allen Mitspielern insgesamt neun iPhone 14 von Apple verlost. Das erste davon bereits unter allen Teilnehmern, die sich noch vor dem offiziellen Start am Montag, 4. September, 8.00 Uhr, angemeldet haben. Schnell sein lohnt sich. 

Mario Grass

Interview mit Vorjahressieger Mario Grass

Der Vorjahressieger, Mario Grass, über den Vermögensaufbau mit Dividendenaktien und seine Erfolgsstrategie beim „Trader 2022“

BÖRSE ONLINE: Herr Graß, Sie haben im vergangenen Jahr die Konkurrenz abgehängt und den Jaguar gewonnen. Seit wann sind Sie an der Börse aktiv? 

Mario Graß: Angefangen habe ich 1998 mit dem Ergebnis, dass 2001 fast alles verloren war. 

Aber im Unterschied zu vielen anderen, denen es am Neuen Markt ähnlich erging, haben Sie nicht aufgegeben? 

Im Gegenteil. Für mich war das der Punkt, an dem ich mir darüber Gedanken gemacht habe, warum nur ein Bruchteil der Börsenteilnehmer gewinnt und welche Fehler ich gemacht habe — Selbstkritik geübt, was meines Erachtens am schwierigsten ist. Somit habe ich begonnen, alle meine Transaktionen in einem Trading-Tagebuch zu dokumentieren. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine erschwingliche Software oder Plattformen, die Livecharts zur Verfügung stellten. 

Wie haben Sie sich beholfen?

Ich habe mich zuerst mit Büchern zur Technischen Analyse befasst. Hierdurch bin ich zur Candlestick- und Ichimoku- Kinko-Hyo-Analyse gekommen. Besonderes Interesse weckte bei mir die Strategie von Warren Buffett. Vor allem die Aussage, dass man Aktien am besten dann kauft, wenn keiner sie haben will, ist hängengeblieben. Somit habe ich mich bei meiner charttechnischen Analyse darauf spezialisiert, möglichst gute Einstiegspunkte bei Dividendenaktien festzulegen und bei Erreichen zu kaufen. 

Das klingt nun nicht nach Zockerei ... 

Eigentlich bin ich auch Langfristinvestor mit dem Ziel, mir durch ausgesuchte Dividendentitel ein Zusatzeinkommen fürs Alter zu sichern. Unter Berücksichtigung der weiter sinkenden Renten für die nächste Generation haben meine Frau und ich das Kindergeld für unseren Sohn entsprechend meiner Strategie in Dividendentitel angelegt. Durch diese Anlagestrategie haben Kinder durch den Zinseszinseffekt bei Volljährigkeit die Möglichkeit, auf einen gewissen finanziellen Grundstock zurückzugreifen. Das ist es, wie Vermögensaufbau meines Erachtens funktioniert. Wer nach dem schnellen Geld giert, scheitert zumeist. 

Aber mit Dividendenstrategien gewinnt man kein Börsenspiel. Hier mussten Sie schneller und öfter handeln, oder? 

Hier galt es, in kürzester Zeit mit höchstmöglichem Risiko einen größtmöglichen Gewinn zu erzielen. Dazu habe ich mir circa 76 Candlestick-Chartformationen eingeprägt, die sich in sechs Stärkegrade unterteilen lassen. Erkannte ich eine davon, setzte ich — je nach Signalstärke — mehr oder weniger Geld ein und beobachtete die Entwicklung 20 bis 30 Minuten. Wenn der Markt in meine Richtung lief, habe ich sukzessive den Stopp vom Einstand in den Gewinn gezogen. 

Und wenn nicht? Dafür habe ich einen Notausstiegsplan nach der 20- bis 30-Minuten-Regel, um den möglichen Verlust so gering wie möglich zu halten. Hier ist Disziplin oberstes Gebot.

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Trader 2023
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